26.11.17

Der Testturmbau zu Rottweil


Warum die höchste Besucherplattform Deutschlands in der schwäbischen Provinz zu finden ist. Thyssen-Krupp testet dort neue Aufzugsmodelle.
Bis vor Kurzem besaß Berlin noch die höchste Aussichtsplattform Deutschlands: Auf dem Fernsehturm am Alexanderplatz können sich Besucher die deutsche Hauptstadt aus einer Höhe von 209 Metern ansehen. Seit Anfang Oktober aber ist dieser Ort auf Platz zwei zurückgefallen, denn nun können Touristen hierzulande auch auf eine 232 Meter hohe Plattform gelangen. Allerdings nicht in Berlin oder Hamburg oder München. Sondern in der schwäbischen Provinzstadt Rottweil.

Bisher war die baden-württembergerische Stadt mit ihren 25000 Einwohnern als Hochburg der schwäbisch-allemannischen Fasnacht oder als Namensgeber für eine Hunderasse bekannt. Doch nun können Besucher in Rottweil auch den Blick auf Schwarzwald und Schwäbische Alb genießen, bei gutem Wetter reicht die Sicht von dem auf 600 Meter Meereshöhe gebauten Turm sogar bis in die Schweizer Alpen mit Eiger, Jungfrau und Mönch. Das 246 Meter hohe Bauwerk ist Baden-Württembergs höchstes Gebäude, der Stuttgarter Fernsehturm misst nur 216,6 Meter. Doch der Turm dient nur in zweiter Linie touristischen Zwecken, er ist vor allem ein Testturm von Thyssen-Krupp.


Die Firma erprobt und erforscht in dem Turm neue Aufzugsmodelle für den weltweiten Markt. Die Aufzugssparte wird angesichts der rasanten Urbanisierung in Asien und im Mittleren Osten immer bedeutsamer für Thyssen-Krupp. Andreas Schierenbeck, Vorstandsvorsitzender von Thyssen-Krupp Elevator, sagt: „Die Menschheit wächst, der öffentliche Raum schrumpft.“ Deshalb, so zitiert er aus Studien, werde schon in naher Zukunft nicht nur die Zahl der Wolkenkratzer sprunghaft steigen, sondern auch deren Höhe. Der 40 Millionen Euro teure Turm soll der Firma dabei helfen, auf diesem wichtigen Markt vorne mitzumischen.

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